Unsere Vision

Die Basis unserer Arbeit ist die Vernetzung mit den lokalen Communities. Deswegen bauen wir in jedem Projektort starke Partnerschaften mit den Schulen (Grund- und weiterführende Schule) sowie dem lokalen Bürgeramt auf.

Die Arbeit vor Ort führt unser Team durch, bestehend aus Projektmanager*in und Fieldworker*in. Sie leiten alle Abläufe und begleiten die Kids bis zu ihrem Schulabschluss. In Zusammenarbeit mit der Schule und dem Bürgeramt versuchen wir die Familien zu finden, die am meisten von der Teilnahme bei AME profitieren können.

Zum Start einer neuen FSE Phase besuchen wir diese Familien zu Hause und führen mit den Eltern und ihren Kindern ein intensives Gespräch, in dem wir sie kennenlernen und alle Kriterien überprüfen, die wir als Voraussetzungen identifiziert haben.

1. Die Kids müssen zwischen fünf und neun Jahren alt sein. Dabei ist es egal, ob ein Kind die erste Klasse besuchen wird oder ob es bereits eingeschult wurde.

2. Die Eltern haben keine oder keine weiteren finanziellen Mittel, um die Kosten der Schulausbildung des Kindes zu tragen.

3. Die Eltern der Kids unterstützen den Besuch einer Schule in vollem Umfang.

4. Kein Geschwisterkind ist bereits Teil von AME. Warum? Der Schulabschluss eines Kindes, gefolgt von Berufsausbildung oder Studium, kann die Situation der gesamten Familie verbessern. So können wir eine schnelle Verbesserung der Lebensumstände vieler Familien erreichen.

Wenn feststeht, welche Kids dabei sein werden, findet ein gemeinsamer Workshop-Tag statt. Hierbei können sich die Kids und auch deren Familien kennenlernen, der Projektverlauf wird erklärt und Fragen beantwortet. An diesem Tag erlernen die Kids den Umgang mit der Kamera und erhalten Einblick in die wichtigsten Aspekte der Fotografie.

Danach unterzeichnen AME, Eltern, Kind, der/die Direktor*in der Schule sowie der/die regionale Verwaltungsvorsitzende eine Vereinbarung, welche die Rechte und Pflichten aller teilnehmenden Parteien regelt.

Den Rest des Tages nutzen wir, um die Kids besser kennenzulernen. Wir führen Interviews mit ihnen, sie stellen sich vor, berichten über ihre Freizeitbeschäftigung und erzählen uns von ihren Träumen oder Berufsvorstellungen. So bekommt jedes Foto ein Gesicht und eine Geschichte. Oft spiegeln sich die Antworten der Kids auch in ihren Fotos wider.

Nach diesem Tag beginnt endlich die kreative Phase. Die Kids sind ein Wochenende lang mit ihrer Kamera unterwegs, entfalten ihr kreatives Potenzial und erschaffen ihre Kunstwerke.

Unser Team ist während dieser Phase für die Kids ansprechbar, hält sich bezüglich des Sujets aber vollständig zurück. Die jungen Artists folgen ihrem inneren Kompass, der sie leitet und den wir nicht verfälschen wollen, sondern genau diese intuitiven Prozesse fördern.

Nach dem Wochenende sammeln wir die Kameras ein, lassen die Bilder entwickeln und für den Druck digitalisieren. Die für uns aufregendste Arbeit fängt an: Das erstmalige Sichten der Artworks und die Auswahl der Motive für den Verkauf. Hierbei entscheidet sich, welche Bilder in die engere Auswahl kommen und welche Bilder aussortiert werden. Nacktheit, Gewalt und Bilder, welche die Würde der Abgebildeten nicht schätzen, werden aussortiert und entsorgt. Die Freigabe zur Nutzung der Bilder erteilen die Eltern.

Alle Schritte unterliegen immer dem Prinzip der Freiwilligkeit. Wenn ein Kind keine/wenig Fotos gemacht hat, ist es natürlich trotzdem Teil von AME und wird zur Schule gehen.

Die ausgewählten Motive werden bearbeitet und, wie auf dem Kunstmarkt üblich, gerahmt und von den Artists handsigniert in einer limitierten Auflage von zehn Exemplaren zum Verkauf gestellt. Zusätzlich zu der limitierten Auflage produzieren wir Poster und Postkarten. Alle Artworks werden auf Veranstaltungen, Kunstausstellungen und online verkauft.

Im Vordergrund steht für uns die Geschichte und Nähe zum Artist. Deswegen werden die Ausstellungen um Portraits und Interviews der Kids ergänzt.

Zum Start des neuen Schuljahres findet das Wiedersehen mit unseren Artists statt. Die Kids sehen zum ersten Mal ihre Artworks und wir zelebrieren in einer kleinen Ausstellung ihre Kreativität. Spätestens hier verstehen sie, was mit ihren Kunstwerken geschieht und dass sie selbst diesen Wert geschaffen haben.

Nun steht der praktischen Umsetzung nichts mehr im Weg. Die Bedarfe der Kids, ihre Maße für die Anfertigung von Schuluniformen und Schuhen und alle relevanten Fragen rund um den Schulbesuch werden ermittelt und geklärt.

Unser*e Projektmanager*in und Fieldworker*in stehen von nun an in regelmäßigem Kontakt zur Schule und den Familien. Sie sorgen dafür, dass alle benötigten Schulmaterialien vorhanden sind, die Kids eine warme Mahlzeit an Schultagen erhalten, identifizieren und lösen Probleme. Vor allem diese langfristige Begleitung ist Kern unserer Arbeit. Wir wollen sicherstellen, dass die Kids ihren Schulabschluss wirklich erreichen können und sind daran interessiert, ihre Entwicklung miterleben zu dürfen.

Die Kosten werden durch den Verkauf ihrer Artworks getragen. Es ist uns ein großes Anliegen, das Bewusstsein der Kids dafür zu stärken, dass sie alles, was sie nun in der Hand halten, durch ihre Mitarbeit, ihre Freude an Fotografie und ihre eigene Kreativität erreicht haben. Sie haben es geschafft, sich ihre Schulbildung zu finanzieren! Der Verkauf ihrer Werke ermöglicht die Finanzierung ihrer Schulbildung von der Grundschule bis zum Highschool Abschluss und schafft eine solide Grundlage für eine gute berufliche Perspektive.